Web-Tips
Die Antwoord
Krank kränker, die Antwoord! Die südafrikanischen Shock-Rave-Rapper haben soeben ihr drittes Studioalbum Donker Mag veröffentlicht. Wie in vergangenen Alben vermagen Yolandi Visser und Ninja auf ihre Art zu provozieren, allerdings das erste Mal etwas sanfter, um wahrscheinlich ihre Attraktivität im Popmarkt zu erweitern, ohne die Kultfans zu verärgern. Und so kniet Marilyn Mason mal vor Yolandi oder Dita Von Teese vor Ninja. Sogar das britische Topmodel Cara Delevingne hat ihren Cameoauftritt. Es gibt auch ein Outing als Aphex Twin-Fan und Achtung: das Video ist blutig, kitschig, dunkel und hell! Bitte alles nicht so ernst nehmen, den was aus Spass 2009 mal angefangen hat, wurde zum Internet-Hype, worauf man beschloss hat, die Sache weiterzumachen. Die Antwoord sind die Aliens der Musikindustrie. Man schaut mit offenem Mund hin und kann es nicht fassen oder lassen!
Kraftwerk
Endlich hat Kraftwerk eine würdige BBC-Film-Dokumentation erhalten, allerdings ohne ein aktuelles Statement von Ralf Hütter, dem einzigen noch verbleibenden Mitglied bez. Gründer der 1968 gegründeten Band. "Hütter" oder international besser kommuniziert "Hutter" wird 2016 die sieben/null erreichen! Roboter altern ja bekanntlich nur im Austausch der Teile. Dies wird Kraftwerk wohl nicht mehr erleben und so hat Kraftwerk rein inhaltlich gesehen schon lange den Tod erreicht, fehlen doch wichtige Zukunftsprophezeiungen in ihrem Katalog wie zum Beispiel die bevorstehende Revolution der Biotechnik oder Energiegewinnung. Sie müssen sich aber auch nicht mehr beweisen , den Ihre Arbeit und Vision ist einmalig in der Musikgeschichte. "Ich bin der Musikant mit Taschenrechner in der Hand" trifft den Nerv der aktuellen Zeit perfekt und die intelligenten Roboter kommen ja erst. Zudem war Kraftwerk immer auch eine Band, welche die Technik romantisiert hat. Die Bilder sind klar strukturiert und futuristisch, ihre Melodien tendenziell nachdenklich aber hoffnungsvoll, was eine eigenArtige Kommunikation ergibt. Tatsächlich gehört Kraftwerke eher in die Galerie als auf die Bühne und so wird eines Tages ein Konzert mit 4 Roboter stattfinden, das die Gründern schmunzelnd aus einer anderen Dimension beobachten werden. Kraftwerk ist dann unsterblich!
Max Berlin
French, do it better! Mais no: les Belges! Man könnte meinen es sei Serge Gainsbourg der da ins Mikro lasziv rein redet. Aber eben nein nicht ein Franzose, sondern Max Berlin aka Jean-Pierre Cerrone aus dem Jahre 1978! "Dream Disco" sagt wahrscheinlich nicht vielen etwas. Trotzdem gab es dieses Genre eine kurze Zeit. Der Song wurde vom Bruder von Jean-Marc Cerrone produziert, der wiederum viel mit Giorgio Moroder (I feel Love) zusammenarbeitete. Rare Single übrigens und very sexy!
Bobby Womack " The Bravest Man Of The Universe"
Man kann sagen: "nichts neues, das Album kam doch schon im Frühjahr 2012 raus" Ja stimmt, doch Bobby Womack hat auch über 18 Jahre lang kein neues mehr veröffentlicht, da darf man dann auch ein Jahr später noch freudig darüber berichten, finden wir, denn Bobby Womack ist ja nicht irgendwer: der erste Hit von den Rollings Stones stammt aus seiner Hand, was Ihm den Einzug in the Hall of Fame des Rock and Roll brachte. Die Kreativpause wurde nur per Zufall von Blur-Frontmann Damon Albarn unterbrochen, weil er als Gastsänger Bobby Womack für zwei Songs für das Gorillaz Album "Plastic Beach" anheurte. Die Arbeiten verliefen so fruchtbar, das die Co-Produktion für die Zusammenarbeit eines ganzes Album reichte. Wer ist den nun "the bravest Man of The Universe?" In Gedenken an Bobby Womack: verstorben am 27. Juni 2014
Dillon
Dillon, die 26 jährige Ausnahmekünstlerin mit brasilianischen Wurzeln, versteht es sehr gut, minimalistische Arrangements so zu reduzieren, das Ihre Stimme zur vollen Geltung kommt. Das ist etwa nicht einfach, sondern beweist, das Ihre Stimme in dieser Einsamkeit vollste Aufmerksamkeit bekommt, denn eine unsichere Stimme könnte das nie und nimmer. Das ist es auch, was Dillon ausmacht: solide Stimme trifft auf reduzierte Arrangement, welche durchaus dem Detroit-Techno zu Füssen liegen darf, aber nicht nur. Auch das Piano ist immer wieder wichtiges Standbein. Dunkelheit trifft auf helle Lichtfetzen, um wieder in der Unendlichkeit der dunklen Materie zu entschwinden - einfach nur schön!