Live-Trips
Liars
Und diese personelle und geographische Unfassbarkeit passt auch bestens zu ihrer Musik, die sich im Verlauf der bislang sieben Alben umfassenden Diskographie durch permanente Repositionierung ausgezeichnet hat.Als Konstante ist da natürlich eine gewisse Dringlichkeit auszumachen, die das Gesamtwerk prägt. Ein Hang zu furiosem und über weite Strecken leicht durchgeknalltem Klangschaffen, das allerdings auch elegische, geradezu besinnliche Passagen zulässt. Doch wenn man denkt, die Liars in einem gewissen Stilsegment festgemacht zu haben, veröffentlichen sie eine neue Platte und werfen wieder alles über den Haufen. So geschehen mit dem aktuellen Werk «Mess», auf dem Angus Andrew, Aaron Hemphill und Julian Gross einen aufgepeitschten, aber dennoch herrlich zerknautschten Entwurf von Electropunk präsentieren. Das taumelt dann musikalisch in alle möglichen Richtungen, reisst einen unvermittelt mit und landet schliesslich dort, wo man sehr gerne ist. Einen möglichst langen Abend lang.
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Bonaparte
Wenn die Band irgendwo die Bühne betritt, ist Spektakel garantiert. Ihre trashig angehauchte, technoid konstruierte Musik untermalen Bonaparte mit allerhand visuellem Schabernack. Schwer kostümiert oder halbnackt, geschminkt und verschwitzt, beschwörend stoisch oder sich bis an die Grenze des körperlichen Kollaps' verausgabend – alles ist möglich, wenn Zirkusdirektor Jundt seine Combo in die Manege führt wie weiland der gleichnamige Feldherr seine Regimenter in die Schlacht. Mit einem entscheidenden Unterschied: Hier gibt es nur Gewinner.
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Caribou
2012 konnte die Band niemand geringeren als "Radiohead" bei ihrer Nordamerika- und Europa-Tour supporten. 2013 zog sich Daniel Snaith zurück und konzentrierte sich voll und ganz auf die Arbeit an seinem neuen Album "Our Love", welches anfangs Oktober erscheinen wird und erfrischend anders ist; ein spielerischer Mix aus digitaler Pop-Produktion, mutierten Hip-Hop-Beats, futuristischem R&B Gebasse und ein durch einen UK-Garage-Fleischwolf gedrehtes Shuffle. Die erste Single "Can’t Do Without You" ist bereits online zu hören und zu geniessen. Als Startschuss spielt er in diesem Sommer ein paar Festivalshows in Europa, bevor er dann im Herbst für eine Headline Tour zurückkehrt und mit seiner Band auch im Zürcher Komplex 457 auftreten wird.
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10 Jahre Stall 6 mit Dillon, Mo Kolours, Electro Guzzi und mehr...
MO KOLOURS - 17. OKTOBER, TÜR: 20.00 UHR
Der mauritisch-britische Produzent Mo Kolours legt mit seinem selbstbetitelten Debut den entspanntesten Soundentwurf dieses Jahres vor. Perkussiv-Skizzenahfter Dub, gemischt mit Reggae und Hip Hop. Das ganze angereichert mit frühem Funk und Séga - einer mauritianischen Stilrichtung - kreiert Mo Kolours spannende und neuartige Musik. Und über die Produktionen raspelt er gekonnt seinen schläfrigen Süssholzsoul. Jetzt auch zum ersten mal in Zürich.
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ELECTRO GUZZI - 17. OKTOBER, TÜR: 20.00 UHR
Elektro Guzzi vollbringt das Unglaubliche: Mit Bass, Gitarre und Schlagzeug zu klingen wie ein vollelektronisches Musikprojekt. Es gibt allerdings kein vorbereitetes Computermaterial, keine Loops, keine Overdubs sondern nur 100% live gespieltes Material. Also einer der wenigen, wenn nicht der einzige "Elektronik"-Live Act, der den Namen "Live-Act" auch tasächlich verdient. Noch vor ihrem ersten Album spielten Elektroguzzi eine Japan Tour, am Sonar in Barcelona sowie im Berliner Berghain.
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DILLON - 18. OKTOBER, TÜR: 20.00 UHR
Dillon, das ist Dominique Dillon de Byington, geboren 1988 in Brasilien, aufgewachsen in Köln, seit dem Abitur wohnhaft in Berlin. Noch vor ihrer ersten Veröffentlichung trat sie mit ein paar wenigen Youtube Clips einen mittleren Hype los. Vergleiche mit Björk waren schnell zur Stelle und die Website des größten deutschen Nachrichtenmagazins machte hemmungslos begeistert Werbung für Dillon. Souverän nimmt Dillon ihren Platz zwischen Kunstlied und Electro-Chanson ein.
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Best of EWZ-Stattkino
15. Oktober 2014, 20 Uhr: JO SIFFERT – LIVE FAST DIE YOUNG MIT ORIGINALMUSIK VON STEREOPHONIC SPACE SOUND UNLIMITED LIVE
Dreieinhalb Jahrzehnte nach seinem tragischen Unfalltod am 31. Oktober 1971 wurde der legendäre Fribourger Rennfahrer Jo Siffert zum Filmhelden. Das Biopic des Churer Regisseurs Men Lareida lebt aber nicht nur vom Mythos des verrücktesten, mutigsten und schnellsten Schweizers, sondern auch von der Musik von Stereophonic Space Sound Unlimited.
Die Kompositionen von Netz Maeschi und Karin Diblitz verpassen dem rasanten Leben Sifferts den entsprechenden Sound: Mit Original-Instrumenten aus den 60er- und 70er-Jahren eingespielt und den Soundtracks eines Lalo Schiffrin oder Ennio Morricone verpflichtet, swingen sie, wenn der Formel-1-Popstar seinen rebellischen Gestus pflegt, knattern, wenn die Motoren aufheulen, sind aber in den traurigen Momenten des Films auch besinnlich.
18. Oktober 2014, 20 Uhr: LA FILLE SUR LE PONT MIT ZIRKUSPERFORMANCE VON SABINE SCHINDLER
Treten Sie ein, verehrtes Publikum. Mischen Sie sich unter die illustren Gäste. Da sind sie, die Seiltänzerin, die Vögel auf Stelzen, der Fakir, die tanzenden Burlesque-Damen, die Clowns und der Croupier am Ende des Glücks. Der Wanderzirkus von Sabine Schindler macht halt am ewz.stattkino und lädt ein zu einer Nacht voller Illusionen, in der Kino und Varieté ineinander verschmelzen.
Um ihrem Pech im Leben und in der Liebe ein Ende zu setzen, will sich die schöne, aber unglückliche Adèle in «La fille sur le pont» von einer Pariser Brücke stürzen. Der erfolglose Messerwerfer und Lebenskünstler Gabor rettet sie. Zusammen ziehen sie als symbiotisches Variété-Team durch die Lande. Patrice Leconte hat eine ungewöhnliche Liebesgeschichte inszeniert: ein poetischer Plot, melancholische schwarz-weiss Bilder, raffiniert arrangierte Kostüme und Kulissen. - Noch nie war Messerwerfen so erotisch!
21. Oktober 2014, 20. Uhr: 2001: A SPACE ODYSSEY FILM-REMIX VON «PROJEKTIL» MIT LIVE-SOUNDTRACK VON «SUN AND RAINBOW»
Stanley Kubrick nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch Zeit und Raum. Zu Beginn kämpft eine Gruppe affenähnlicher Wesen um das nackte Überleben. Das plötzliche Auftauchen eines schwarzen Monoliths führt eine Bewusstseinsveränderung herbei – ein Knochen wird zur Waffe, der Affe zum Homo faber. «2001: A Space Odyssey» ist Stanley Kubricks Vision vom Aufbruch des Menschen ins All und sein persönlicher Countdown für die Zukunft. Der Film begeistert bis heute durch seine Tricks und seine intensive Bildsprache. Er ist ein Klassiker des Science-Fiction Kinos, auch wenn er die Grenze des Genres überschreitet und sich den Bereichen der Philosophie, der Mystik und der Kunst nähert. Die musikalische Untermalung des Films mit u.a. Jimi Hendrix-Musik, gespielt von «Sun and Rainbow», einer 5-köpfigen Rockband, sowie der Film-Remix durch die Videokünstler «Projektil» erlauben einen neuen Blick auf diesen Meilenstein der Filmgeschichte.
22. Oktober 2014, 20.00 Uhr: BULLITT MIT LIVE-SOUNDTRACK VON «WHISTLER&HUSTLER»
Frank Bullitt ist ein knallharter Cop aus San Francisco. Als er eines Tages einen Kronzeugen beschützen soll, ist das für ihn nur ein Routinejob. Doch dann wird sein neuer Schützling erschossen. Bullitt begibt sich eigenhändig auf die Jagd nach den Killern, um sein angekratztes Ego zu reparieren…Eine der spektakulärsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte machen den Film zu einem Meisterwerk der Coolness. «Whistler&Hustler» – das sind Ephrem Lüchinger und Stefan Rusconi. Zwei stadtbekannte Pianotäter und musikalische Grenzgänger. Sie zerlegten die Titelmelodie von «Bullitt» und erweckten sie in akribischer Klavierpräparierungsarbeit zu neuem Leben. Schnell merkten sie, dass sich der eigenwillige Kultklassiker hervorragend auch zu mehr verspielten Groove und Klangexperimenten eignet. Ihre riesige Sammlung an aufgenommenen Klavierklängen dienen «Whistler&Hustler» als Basis zur Live-Vertonung des Films. Teils vorproduzierte Groove-Gebilde werden mit live gespielten Klavierzaubereien und Laptopverfremdungen ergänzt oder zerstört und stecken damit den Kultfilm in ein zeitgenössisches, faszinierendes Musikkostüm.
23. Oktober 2014, 20 Uhr: KOYAANISQATSI MIT LIVE-SOUNDTRACK VON DJ CLOVIS
Mal rasen Wolkenformationen im Highspeed-Tempo durch den Himmel, mal wimmeln abertausende Menschen wie urbane Ameisen durch Metropolen – dann aber kommt der plötzliche Bruch, und die Kamera gleitet zeitlupenartig über unwirklich sterbende Naturwunder. Es sind prima vista vertraute Bilder von amerikanischen Nationalparks und Grossstädten, die uns US-Regisseur Godfrey Reggio in seinem experimentellen Dokumentarfilm «Koyaanisqatsi» (1983) präsentiert. Und doch wirken sie bald fremd, bald verstörend. Diese Tatsache liegt an der für diese Zeit geradezu avantgardistischen Montage-Technik, mit der Reggio und sein Team das zwischen 1976 und 1982 aufgezeichnete Bildmaterial arrangiert und mittels klarem künstlerischem Konzept «kuratiert» haben; vorab durch die Anwendung radikaler Zeitraffer- und Zeitlupen-Modi. 2002 hatte der Zürcher DJ Clovis den berühmten «Koyaanisqatsi»-Originalsoundtrack von Philip Glass durch eine «eigene» Tonspur aus Vinylplatten und CDs ersetzt. Diese neue Filmmusik – basierend auf Elektro-, Hip-Hop-, Lounge- und Rocksongs – legte er damals bei der Premiere unserer Vorführung live auf. Dieses Spektakel für Aug und Ohr werden wir nun, 12 Jahre später, nochmals wiederholen – mit demselben congenialen DJ und demselben neuerschaffenen «Kult-Soundtrack».
Das ganze Programm hier