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Shantel

10.12.2014 von 18:30 bis 22:50
Wenn Shantel und sein Bucovina Club Orkestar spielen, startet das Publikum durch und tanzt wie wild. Es gibt keinen anderen deutschen Musiker, der von einer Metropole in Griechenland, Italien oder Frankreich bis hin zum englischen Glastonbury Festival oder dem dänischen Roskilde Festival die Menschen auf diese Art in seinen Bann ziehen kann.

Von Stefan Hantel bis Shantel ist es kein weiter Weg. So sei gleich zu Beginn das Rätsel um Shantels Pseudonym gelöst. Aber was ist das eigentlich für ein Typ, der aus seinem gewohnten Downbeat-Umfeld ausbricht, um sich der Verbreitung von Balkan-Rhythmen zu widmen? Polka-Brass-Beat im Club? Funktioniert das? Aber hallo!

1995 erscheint über Infracom das erste Shantel-Album "Club Guerilla", 1996 verwenden K&D von Shantels zweitem Album "AutoJumps & Remixes" den Track "Bass And Several Cars" für ihr DJ Kicks-Album. 1999 zieht er vorübergehend in die israelische Metropole Tel Aviv, um dort am Nachfolger "Greatdelay" zu arbeiten. Justament als das Album im Kasten ist, bricht die zweite Intifada aus, was ihn aber nicht daran hindert, dort weiterhin Platten aufzulegen.

2000 unternimmt Shantel so etwas wie eine Bildungsreise in eigener Sache. Er besucht die Heimatstadt seiner Großeltern, Czernowitz. Die in der heutigen Ukraine liegende Stadt ist die Hauptstadt der Bucovina, einem Gebiet, in dem verschiedene Kulturen und Religionen aufeinander prallen. Dazu gehört natürlich auch Musik, und die fährt ihm wie ein Blitz in den Hintern, obwohl er die Musik der Roma Blasorchester schon seit seiner Jugend kennt. Das muss ihn derart begeistert haben, dass er sein künstlerisches Schaffen überdenkt. Er beginnt damit, Osteuropäische Trötenmusik zu remixen, begeistert sich für die Taraf De Haidouks, Boban Markovic, die Fanfare Ciocarlia und die Rhythmen eines Goran Bregovic. So entstehen Songs, die mit dezenten elektronischen Einschlägen durchaus den Club rocken könnten.

Im August 2007 erscheint dann endlich wieder originäres Material von Shantel. Für "Disko Partizani" versammelt er eine ganze Latte prominenter Gypsy-Musiker um sich. So zum Beispiel Marko Markovic, den Sohn des berühmten Boban.

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