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Allabouthefunk

Allabouthefunk
Label: Phonag Records
Release date: 2005-01-28
Zwischen Mainstream und Szene: Doch es war wie immer, auf die eine Welle folgt die nächste, der hektische Acid Jazz wurde weggespült, Trip Hop und seine Zeitlupen-Tempi klopften an die Tür, und mit dem Genre verschwanden auch dessen Protagonisten.

Alle bis auf die Brand New Heavies. Simon Bartholomews Erklärung für das Weiterbestehen der Band ist relativ simpel. «Ich glaube, es war wie beim Naturgesetz: wir waren in der Lage, uns neuen Begebenheiten anzupassen. Andere warens nicht.» Angepasst hat man sich durch das Engagement von talentierten Sängerinnen und Sänger wie N’Dea Davenport, Carleen Anderson und Siedah Garret. Oder durch die Ausweitung des Klangspektrums auf Horn- und Bläsersektionen. Vor allem aber durch den gelungenen Spagat eines Sounds, der mindestens partiell dem Massenpublikum huldigte und ebenso die Szenies befriedigte.

Auf demselben schmalen Grat balanciert auch «Allabouthefunk», das neuste Brand-New-Heavies-Album. Soulfunkige Uptempo-Stücke wie «Boogie», «Waste My Time» oder «Surrender», alle mit dem lasziven Timbre der neuen Chanteuse Nicole Russo verziert, werden die Mainstreamer entzücken, da besteht kein Zweifel. Dagegen fokussieren die zartschmelzende Coverversion von «Many Rivers To Cross» ebenso wie die beiden Elektrofunk-Nummern «It Could Be Me» und «How Do We Do This» klar auf Lounge-Hänger oder Club-Gänger. Das Kunststück, das die Brand New Heavies dabei zustande bringen: sie desavouieren weder die eine noch die andere Klientel, im Gegenteil: gut möglich, dass beide Zielgruppen die erfrischend vespielte Scheibe von A bis Z lieben werden.

Die Fakten sind dargelegt, das Fazit gezogen, und so möchte man von Simon Bartholomew zum Abschluss doch noch wissen, ob er uns noch eine brandheisse, deftige Mitteilung zum machen gedenkt, die uns vom Sockel reisst. Wieder lacht der fröhliche Mann, zögert kurz, um dann mit viel Pathos das ultimative Statement abzugeben: «You know, we are still here, because we have a mission: we have to keep the funk alive!»