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Dirty Dancing
Wir alle wissen, das dies nicht geschah. Wenigstens gilt der Ausdruck “Dirty Dancing” seit 1987 global als Synonym für Schande und Mist. Und weshalb dieser Einleitungssermon? Um das unglaubliche Unverständnis darüber auszudrücken, dass eines der talentiertesten britischen Elektronik-Duos seine neue Scheibe tatsächlich “Dirty Dancing” getauft hat. So geschehen bei David Brown und James Taylor, besser bekannt unter dem Bandnamen Swayzak (nicht Swayze!!). Doch fertig gelästert. Der Sound, der hats nämlich ganz dick hinter den Membranen. Das gibt’s alles, was dem Synthiesound- und Monotonbeat-Gourmet das Speichelwasser im Mund sprudeln lässt. Das ist Pop-Anarchie, Tech-Punk, Acid-Flashback, tanzbar, sinnlich, sexy, groovy und dreckig. Oder eben: dirty. Zehn Tracks, jeder ein Kleinod, zum Teil bestückt mit grandiosen Dada-Lyrics über Typen, die stets billige Knarren benutzen, über andere Typen, die während des Carcrashs über Blut und Liebe reflektieren oder über nochmals andere Typen, die behaupten “nimm meine Hand und Du wirst verstehen”. Das beste Elektronik-Album seit langem, eine Art “erkälteter Bruder” des starken letztjährigen Golden-Boy-Debüts “Or”.