Satta

Vor etlichen Jahren schlossen sich der Tüftler und der DJ zusammen, um die europäische Klanglandschaft mit ihren exotisch-verzierten Soundarrangements aufzulockern – was ihnen auf eindrückliche Art und Weise auch gelungen ist.

Dies ist, nebenbei erwähnt, ziemlich erstaunlich, weil der Produktions- und Release-Rhythmus des Duos mit "zeitlupenhaft" noch wohlwollend beschrieben ist. Auf die zwei Hit-Maxis "Night Over Manaus" und "Under My Sensi, dem bescheidenen Output in der Saison 1997/98, folgte eine unendlich lange Funkstille, die bloss durch Remix-Arbeiten für Richi Dorfmeisters Tosca-Projekt ("Chocolate Elvis") und Rainer Trüby ("A Go Go") unterbrochen wurde. Zugute halten muss man Heider und Seyberth jedoch, dass sie in dieser Zwischenphase nicht etwa auf der faulen Haut gelegen sind, sondern intensive Forschungsarbeit betrieben haben. Monatelang tingelten sie durch Südamerika und die Karibik, um sich dort mit musikalischen "Rohstoffen" wie raren Dub-Singles oder Brasil-Samplings einzudecken. Dann gings zurück ins Studio, und schon die im letzten Jahr erschienene Seven-Inch-Auskopplung "Divers, ein pumpender Retro-Dub, liess erahnen, dass hier ein grosses Album am Entstehen ist.

Et voilà! "Satta" heisst diese Platte, die neben den erwähnten älteren Arbeiten gleich mit sieben neuen Songs aufwartet. Wenn auch die grosse Abwechslung bisweilen vermisst wird, ist "Satta" dennoch ein Standardwerk des Future-Loungin‘. Moody Downbeat- und Neo-Dub-Rhythmen verbinden sich mit warmen und verspielten Synth- und Sampling-Melodien zum bedeutenden "Laid-Back"-Opus.