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Sean Nicholas Savage
Eine schillernde Figur aus der Montrealer Musikszene beehrt uns. Sean Nicholas Savage zelebriert seit Jahren und diversen Alben einen minimalen, kitschigen Indie-Pop. Supersoft. Super süss auch die Texte. Aufmunternd, nie zynisch. Als wären wir ständig verliebt und sitzen in einem Film fest aus den 80ern, so hört es sich an; „Liberian Girl“ von Michael Jackson als Soundtrack. Aber natürlich kommen die grossen Themen der Konsumgesellschaft auch vor, der ständige Zwang frei zu sein, sich nicht binden zu wollen.
Und da ist der Kanadier auch als Performer ein Unikat, dem man sich nicht entziehen kann und der es doch schafft, eindringlich und engagiert zu sein. Ein Sänger, der polarisiert. Wenn auch das aktuelle Album „Other Death“ von Savage mit vielen traurigen Pianotönen arrangiert ist, der Kanadier zeichnet ein optimistisches Weltbild, frei von Abgründen und seine Musik ist sanft inszeniert. Kein Instrument oder kein Effekt zuviel, nur das Nötigste, meistens ein Synthesizer aus den 80er Jahren und eine Drum-Machine. Zwischendurch darfs auch mal ein lüpfiger Uptempo Beat sein.