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Ariel Pink

08.03.2015 von 18:00 bis 22:00
Er gilt als einer der letzten großen Freaks der amerikanischen Indie-Szene. Seit seinem zehnten Lebensjahr macht Ariel Rosenberg unter dem Namen Ariel Pink Musik. Er hat in jungen Jahren in seinem Kinderzimmer in Los Angeles bereits über 500 Songs in miesester Qualität auf Musikkassetten aufgenommen und dabei früh mit so ziemlich jedem Genre seit den 60er Jahren experimentiert: Pop, Folk, Rock, Glam,Soul, Funk, Punk.

Mit „pom pom“ steht sein neuestes Studioalbum kurz vor der Veröffentlichung (11. November/4AD) und die ersten Teaser wie „Black Ballerina“ und „Put your number in my phone“ machen uns bereits grosse Lust auf mehr! Wegen eigenwilliger Aufnahmetechniken und seinen oftmals strukturlosen Songskizzen gilt Ariel Pink jahrelang als ungekrönter König des Lo-Fi. "Ich bin nie von meinem Pfad abgekommen. Ich war musikalisch schon immer zwischen Michael Jackson, Metallica und Throbbing Gristle verwurzelt und habe mich auch nicht von Trends und Genre-Pflichtübungen einschüchtern lassen", sagt Ariel Pink unbeirrt über die Anfänge seiner Karriere. Dabei gilt seine Musik als schwierig, nicht zuletzt, weil bei ihm eine Maultrommel lange das Schlagzeug ersetzt. Doch zum Glück gibt es im Animal Collective weitere Freak-Folk-Wirrköpfe, die Ariel Pink mit seinem Achtspur-Krach auf ihr experimentell angelegtes Label "Paw Tracks" holen. Über sein 2004er Album "The Doldrums" schreibt Pitchfork: "Das Album ist ein exzessives menschliches Spektakel. Man stelle sich vor, autistische Kids covern Songs von Brian Wilsonoder Tom Waits." Und weiter: "Das Album ist so etwas wie die Echtzeitbeobachtung der Synapsen von Ariel Pink bei der Arbeit. Seine Nerven feuern entweder auf dem Niveau von Einstein Ideen ab - oder zielen daneben wie Harlekin-Babys."

Überhaupt, zwischen den Musikkritikern und Ariel Pink entbrennt keine Liebe auf den ersten Blick. Zu verschwenderisch gehe er auch auf den Folgealben "Worn Copy" und "House Arrest" mit seinem Talent als Songschreiber um. Mancherorts vergleicht man ihn bereits mit Devendra Banhart, noch so einem unvollendeten Weirdo.

Wild springen sämtliche Veröffentlichungen Ariel Pinks zwischen rauschendem Sunshine-Pop, spleenigem Psychedelic Rock, kitschigem New Wave und bloßem Stückwerk hin und her, immer wieder kramt der Musiker mit den zotteligen Haaren dafür alte Kassetten-Demos aus den Tiefen seiner Songkiste. 2009 allerdings gelingt Ariel Pink mit "Flashback", das nur auf Vinyl erscheint, seit langem wieder ein runder Hit.

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