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UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA
Einen davon – «Ffunny Ffrends« – veröffentlichte Nielson dann Anfang 2010 unter dem mysteriösen Pseudonym Unknown Mortal Orchestra auf Bandcamp und zog damit die Aufmerksamkeit diverser Blogger und einiger renommierter Indie-Labels auf sich. Er unterzeichnete schliesslich beim Echtblues-Label Fat Possum und veröffentlichte dort in der Folge sein selbstbetiteltes Debütalbum.
Es folgten Tourneen mit wechselnden Gastmusikern, das Zweitlingswerk «II» (2013) erschien – und schliesslich im Mai dieses Jahres das vorläufige Meisterwerk «Multi-Love». Darauf präsentiert sich Nielson als versierter R'n'B-Bastler, der eine Musik schafft, die wie eine Kollaboration zwischen Prince und Ween klingt – zerknittert, leicht verschroben, aber angetrieben von wundervollen Beats und einem traurig-grüblerischen Unterton. Letzterer rührt daher, dass «Multi-Love» die Verarbeitung einer polyamoren Beziehungskonstellation darstellt. Das äussert sich symptomatisch im Stück «Necessary Evil», das trotz seiner musikalischen Schönheit schmerzhaft beklemmend daherkommt.
Die emotional zermürbende Dreiecksbeziehung hat Nielson inzwischen hinter sich gelassen, arbeitet nebenher zusammen mit Chet Faker an neuen Disco-Stücken und will mit seiner Frau und den beiden Kindern demnächst nach Hawaii umziehen. Aber bevor er sich hinaus in den Pazifik begibt, legt er noch einen Zwischenhalt am Zürichsee ein.